Der erste Sprinter-Helm
Den ersten Sprinterhelm "bastelte" sich Clemens nach einem bösen Sturz aus einem Kürassierhelm von dem er den "Pickel" entfernte. Um den Helm gegen Rost zu schützen - aber vielleicht auch, um
ihn wenger auffällig zu gestalten , bespannte Clemens ihn später mit einem ausrangierten Damenstrumpf seiner Frau Clara.

 Der erste Radhelm für Sprinter
Glück gehabt, - Helm getragen. Dieses Foto mag mein Großvater nach einem Sturz gemacht haben, um zu dokumentieren, wie sehr ihn "sein" Helm geschützt hat.
Clemens Schürmann mit blankem  Kürassierhelm
Clemens "ohne Strumpf" mit zunächst noch blankem Helm
gestrumpfter Helm
"bestrumpfter Kürassierhelm"
Clemes Schürmann gilt als der erster Radsportler, der das Tragen eines Helm für Sprinter in dieser Sportart einführte.  

Auszug aus einem privaten Brief meines Großvaters Clemens Schürmann vom 3.9.1938  an seinen Rennfahrerkollegen Schmidt:

 "Am 28. Mai 1918 erhielt ich beim Vormarsch einen MG-Schuß unmittelbar unter dem Kniegelenk. Da außerdem große Gefahr für eine Gasvergiftung bestand, so wurde im Feldlazarett ernstlich die Amputation des Beines erwogen.

In einer Nacht voller Sorgen und unter ständigem Kühlen des verletzten Knies mit einer besonderen Lösung habe ich mein Bein gerettet, welches ich bereits aufgegeben hatte und nur noch den Wunsch und Willen hatte, nach fast vier Jahren Frontlegen wieder in die Heimat zu kommen und sei es auch nur mit einem Bein.

 Dann noch ein drittes Mal schien es mir so, als sollte ich mit dem Verlust eines Beines vom Radsport scheiden. Im Juni 1919 wurde ich wegen der Knieverletzung aus dem Lazarett entlassen und hatte schon wieder einige Radrennen bestritten, als mich Ende Juli ein schwerer Sturz bei der Trainingsarbeit auf der Münsterschen Bahn in das Krankenhaus brachte.

In voller Fahrt brachen mir an der Spitze liegend eingangs der Zielkurve beide Gabelscheiden. Die nachfolgenden Fahrer flogen über mich hinweg und trieben mir den Gabelkopf in das Kniegelenk, wodurch ich eine große Fleischwunde und eine Knochenabsplitterung erhielt. Die innere, am Oberschenkel liegende Schlagader wurde fast freigelegt. Sie als Rennfahrer können sich die Plötzlichkeit des Sturzes bei einem doppelseitigen Gabelbruch vorstellen.

Die schweren Kopfverletzungen an Stirn und Nase waren –gottseidank- bei dem „westfälischen Dickschädel“ nur äußerlich. 

Von dem Tage an habe ich als Flieger immer einen Helm getragen, worüber viel gelacht wurde. Sie wissen selbst, dass spätere ernstliche Unfälle, welche teilweise tödlichen Ausgang hatten, Anlass dazu gaben, den Helm für alle Fahrer vorzuschreiben.
......... "
Quelle:Privat-Archiv Familie Schürmann / Münster

"Der Mann mit dem Goldhelm" in glänzender Form.

Mann mit dem Goldhelm

Clemens an der Spitze bei einem Rennen in Köln. Als Erster, der den Mut hatte nicht nur als  Steher, sondern auch als Sprinter einen Helm zu tragen. Anfangs leuchetete - wie auf diesem Schnappschuss erkennbar - der blanke Kürassierhelm. Vielfach belächelt, aber auch in seiner Schnelligkeit von seinen Verfolgern und den Massen der "behüteten", überwiegend männlichen Zuschauren bestaunt.

Für genauere, vergrößerte  Ansicht klicken Sie die Bilder an.

Breslau
Abwartende erste Runden auf der Bahn in Breslau.
Clemens Schürmann führt die Gruppe an, der Helm ist mit dem Strumpf seiner Frau "getarnt".